Lärm am Krankenhaus - Frühjahr 2019
Es gibt immer wieder besondere Aufgaben für uns. Hier ein temporärer Gebäudetrakt eines Krankenhauses im Münchner Süden. 155 Betten mit Pflegstation und ärztlicher Akutbetreuung. Errichtet 2007 als Zwischenlösung für eine Baumaßnahme im Haupttrakt.
Und die Ursprungsidee war vorrausschauend: Die Module mit dem Ende der Baumaßnahme wieder zu demontieren und für ein anderes Projekt erneut zu verwenden. Aber sie erweist sich als nicht realisierbar. Zum einen war es nicht möglich beim Innenausbau wegen der modulübergreifenden Nutzung bautechnisch die Einzelmodule konsequent konstruktiv zu trennen. Zusätzlich musste die verwendete Dämmung aus künstlichen Mineralfasern (KMF) – trotz des eigentlich unkritischen Herstellzeitraums um 2008 – als K II Material eingestuft werden.
Unsere Aufgabe
Rückbau des gesamten Gebäudetrakts. Bergen der kanzerogen KMF Dämmung unter Beachtung der TRGS 521. Die in unmittelbarer Nachbarschaft stehenden Krankenhausgebäude sind maximal möglich vor Staub und Lärm zu schützen, die AVV Baulärm 08.1970 mit den darin definierten Grenzwerten ist anzuwendendes Regelwerk.
Die Fakten
Die 4-stöckige Gesamtanlage incl. Treppenhaus/ Fluchttreppenhaus, Doppelaufzuganlage und 155 Betten ist aus vorgefertigten Normzellen in Containerbauweise gefertigt. Das Traggerüst besteht aus Stahlprofilen, KMF als Dämmstoff, Boden/ Decke aus Spanplatten, die Wände sind in Trockenbauweise errichtet worden, die Außenwände zusätzlich mit einer TPZ Schale versehen.
Unsere Lösung
Wir haben das gesamte Gebäude als Schwarzbereich definiert. Dazu haben wir im Gebäude eine gerichtete Luftführung etabliert. Das Zugangstreppenhaus, das alle 4 Ebenen des Gebäudes erschloss wurde als Zuluft Schacht verwendet. Und im EG - an der gegenüberliegende Seite - eine Filteranlage der Klasse H mit 12 000m³/h Luftleistung installiert. Komplettiert wurde die Anlage mit den entsprechenden Abluftgebläsen und einem 2 Kammer Grobstaubvorfilter.
Für den Materialtransport wurde ein vertikaler Transportschacht über alle 4 Ebenen des Gebäudes lokalisiert. Eine Ausbringöffnung - als Schleuse konzipiert - mit den Massen 3,0 x 3,0 x 7,5 m stellte eine nahezu staubfreie Materialausbringung sicher.
Ein konventioneller Abbruch der entkernten Gebäudegrundstruktur vollendete unsere Tätigkeit.
Beinahe termingerecht konnten wir das beräumte Baufeld für die nächsten Gewerke übergeben. Bauherr und Projektsteuerung dokumentierten uns eine mängelfreie Ausführung der Leistungen.
Das Baufeld steht bereit für neue Aktivitäten
Zentrale Bauverwaltung München Klinik
Städtisches Klinikum München GmbH
H.H Abbruch Liegl GmbH